Tin Whistle in D von Feadóg

Ursprung und Geschichte der Tin Whistle (Penny Whistle)



In grauer Vorzeit


Die älteste noch heute erhaltene Whistle stammt aus dem 12. Jahrhundert. Doch das sie viel älter ist, belegen die "Brehon Laws" aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.

Zu der Zeit, wo der Steinkreis von Stonehenge entstand, gab es noch keine Tin Whistles.

Dort werden Whistlespieler am Hofe des irischen Königs erwähnt. Die Tusculum Whistle ist eine 14 cm lange Whistle mit sechs Löchern, gefertigt aus Messing oder Bronze. Sie wurde zusammen mit Steingutgeschirr gefunden und konnte auf das 14. und 15. Jahrhundert datiert werden. Gegenwärtig befindet sich die Tusculum Whistle in der Sammlung des Museum of Scotland.

Penny Whistle/Tin Whistle


Der Begriff "Penny Whistle" tauchte bereits im Jahre 1730 auf. Der Ausdruck "Tin Whistle" wird erstmalig im Jahr 1825 verwendet. Doch es scheint so, daß beide Begriffe erst im 20. Jahrhundert allgemein gebraucht wurden.

Die Tin whistle wird auch

Ein Kind der industriellen Revolution


Die ersten maschinell hergestellten Tin Whistles wurden von Robert Clarke (?-1882) in Manchester, England, produziert. Man sagte, daß Robert Clarkes Whistle einen einzigartigen Klang hatte, der zwar viele zur Nachahmung anregte aber nie wirklich von jemandem verbessert werden konnte. Bis 1900 wurden sie unter den Namen "Clarke London Flageolets" oder "Clarke Flageolets" vermarktet. Die einfache Griffweise der Whistle ist die gleiche wie auf der einfachen "Irish Flute" mit sechs Grifflöchern. Im Vergleich dazu ist die Griffweise der Flöten mit Böhm Sytem komplizierter. Das Sechs-Loch-Griffsystem findet sich ebenso auf Barockflöten und Flöten anderer Länder und Kulturen und war schon allgemein bekannt, bevor Robert Clarke begann, in 1843 seine ersten Tin Whistles zu produzieren. Clarkes erste Whistles waren in A gestimmt und wurden später auch in anderen Tonarten hergestellt, die besser zu der viktorianischen "parlor music" passten. Die Firma Clarke präsentierte seine Whistles auf der Weltausstellung von 1851.

Bleivergiftung


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verkauften Flötenbauer wie Barnett Samuel und Joseph Wallis ebenfalls Whistles.

In der Entstehungszeit der ersten Tin Whistles wurde vorübergehend ein

Sie hatten eine zylindrische Röhre und wie viele alte Whistles einen "fipple plug" aus Blei. Blei ist ja bekanntlich giftig, also sollte man Vorsicht walten lassen, falls man mal eine alte Whistle dieser Art in Händen hält.

Fortschritt


Die "Generation" Whistle kam in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den Markt. Sie war aus Messing und hatte ebenfalls einen "fipple plug" aus Blei. Während der nächsten Jahre wurde das Design nach und nach verändert, am auffälligsten zu sehen am Plastikkopf, der den "fipple plug" aus Blei nun ersetzte.

Wiedergeburt


Während die Tin Whistle immer in hoch klingenden Tonarten produziert wird, erklingt die Low Whistle eine Oktave tiefer. Sie ist keine Neuerfindung sondern hat, ebenso wie die heutige Tin Whistle, historische Vorbilder. Das Museum of Fine Arts, Boston, beherbergt in seiner Sammlung ein Exemplar einer Low Whistle aus dem 19. Jahrhundert der berühmten Galpin Collection. Während des Revival der traditionellen irischen Musik in den 1960er Jahren rekonstruierte Bernard Overton die Low Whistle im Auftrag von Finbar Furey.